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Robbensterben(hört es denn nie auf) |
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Die kommerzielle Robbenjagd in Kanada ist grausam und unethisch. 98% der Robben, die in den letzten beiden Jahren getötet wurden, waren zwischen zwei Wochen und drei Monaten alt. Da die Jagd in einem großen Gebiet stattfindet, kann sie nicht genau überwacht werden. Grausame Tötungsmethoden sind die Regel.
Die Robben werden durch einen Schlag auf den Kopf mit einem Knüppel oder mit dem so genannten Hakapik getötet. Oft werden sie durch ungenaue Schläge jedoch nur betäubt. Manche Robben versuchen zu fliehen und robben mit ihren schweren, kleinen Körpern ungeschickt davon. Allerdings sind sie noch so langsam, dass sie nicht die geringste Chance haben zu entkommen. Andere Robben werden aus der Distanz erschossen und dann mit Stahlhaken auf Boote gezogen.
Zwei aktuelle Berichte von Tierärzten über die kanadische Robbenjagd und ein Video des IFAW haben die untragbare Grausamkeit dokumentiert. Die Jagd auf die Robbenjungtiere unterliegt einem hohen Wettbewerbsdruck und wird unter schweren Bedingungen in einem großen Gebiet durchgeführt. Eile ist die Regel, da die Jäger so viele Robben wie möglich in der kurzen Zeit, die ihnen zur Verfügung steht, töten wollen.
Die Robben werden routinemäßig erschlagen oder angeschossen und ihrem Elend auf dem Eis überlassen, bevor sie nach einer gewissen Zeit letztendlich zu Tode geprügelt werden. Einigen Robben wird noch bei Bewusstsein das Fell abgezogen. Es werden nur wenige Robbenjäger dabei beobachtet, wie sie den Blinkreflex überprüfen, um festzustellen, ob das Tier vor dem Häuten hirntot ist. In einem der tierärztlichen Berichte heißt es abschließend: „Die kommerzielle Robbenjagd in Kanada hat ein erhebliches und untragbares Leiden zur Folge.“
Die kanadische Regierung führt die Öffentlichkeit häufig in die Irre, indem sie die kommerzielle Robbenjagd mit dem Töten von Nutzvieh in der Lebensmittelindustrie vergleicht. Ganz im Gegensatz zu einem Schlachthof ist die Robbenjagd jedoch eine unüberschaubare, hastige Jagd von Wildtieren. Deshalb kamen Experten zu dem Schluss, dass die Robbenjagd niemals den Anforderungen einer humanen Jagd genügen wird.
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Das Robbenjunge hebt den Kopf und schaut den Jäger ahnungslos aus großen schwarzen Augen an. Der breitschultrige Mann schwingt sein Hakapik - eine Mischung aus Keule und Bootshaken - und schlägt zu. Kein Klagelaut, kein Todesschrei. Robbenkinder sterben leise. Leise und in Massen. 95 Prozent der Tiere sind hilflos, können noch nicht oder nur sehr schlecht schwimmen. Eine Ahnung von der tödlichen Gefahr, die Männer mit Hakapiks für sie bedeuten, haben die Robbenjungen nicht. Ihre Mütter können ins Wasser gleiten, sich unter dem Eis verstecken. Die Jungen, deren Pelze immer noch in einer Reihe von Ländern begehrt sind, haben keine Chance. "Die fühlen nichts", versichert Roger Simon, der zuständige Regionaldirektor des kanadischen Fischereiministeriums. "Ein Schlag mit dem Hakapik zerschmettert den Schädel. Die Fischer prüfen die Augenreflexe, um sicher zu sein, dass die Tiere tot sind, ehe sie ihnen das Fell abziehen", so Simon. Die Robbentötung sei nicht nur ein gutes Geschäft, sondern auch nötig, damit sich Kanadas Fischbestände wieder erholen könnten.
Die kanadische Kabeljaumisere den Robben anzulasten, halten Fischereiforscher allerdings für eine "ziemlich gewagte Theorie". "Unsinn" nennt Simon im Gespräch mit der dpa Vorwürfe von Organisationen wie dem International Fund for Animal Welfare (IFAW), wonach bei der kanadischen Robbenjagd Tausende Jungtiere bei lebendigem Leib gehäutet werden. "98 Prozent der Robben werden nach humanen Maßstäben getötet." Die Realität sieht anders aus, wie Reporter aus mehreren Ländern auf dem Eis vor den Magdalenen- Inseln im St.-Lorenz-Golf beobachteten. Vor laufenden Kameras verpasst ein Fischer des Bootes "Wendy Cora" einer noch nicht schwimmfähigen Robbe einen Hakapik-Schlag auf die Stirn anstatt, wie vorgeschrieben, auf die Schädeldecke.
Sekunden später schlitzt er das Tier auf, das noch mit den Flossen schlägt - für Tierärzte und Biologen ein eindeutiges Lebenszeichen. Kein einziger der Dutzenden Fischer, denen die Reporter an diesem Tag in Kanada zusehen, macht sich jedoch die Mühe, vor dem Enthäuten den Augenreflextest vorzunehmen.
Ein weiterer Schlag zerschmettert das Kinn der Jungrobbe, jedoch nicht die Schädeldecke. Ungerührt häutet der Jäger das Tier weiter ab. "Pass auf, die haben Videokameras", ruft eine Stimme von der "Wendy Cora". "Das ist eine Schande", sagt Jean-Marie Dedecker, Abgeordneter des Parlaments von Belgien, der die Reporter begleitet, "für Kanada und die gesamte Menschheit." Der IFAW berichtet von 660 Verstößen gegen die Regeln des Fischereiministeriums, die er allein in der vergangenen Robbenjagdsaison auf Video dokumentiert habe. Kein einziger sei "gerichtlich verwertbar", sagt Fischerei-Direktor Simon. "Das Material war nicht ohne Unterbrechung gedreht." Solche Argumente, sagt Sherri Cox, die kanadische IFAW-Direktorin, seien ein Freibrief für weitere Grausamkeiten. "Wir werden das Robbenschlachten auch in dieser Jagdsaison dokumentieren und wir werden keine Ruhe geben, bis sich unser Land von dieser Schande befreit.
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Zu den Hauptabnehmerländern für kanadische Robbenfelle gehören Norwegen, Dänemark und China.
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